Philosophie

Neues entsteht durch das Verabschieden des Alten. In der Natur vollzieht sich ein fortwährender Wechsel zwischen Zerstörung und Erschaffung. Unsere Existenz ist von Zyklen geprägt – dem pulsierenden Rhythmus der Natur: Jahreszeiten, Herzschlag, kosmische Abläufe, die Erdrotation. Das ewige „Stirb und Werde“ in der Natur spiegelt einen sich ständig wiederholenden Rhythmus wider.

Ein Zyklus, ein Kreislauf, prägt unser Leben und den Naturverlauf. Doch diese Zyklen sind keine starren Wiederholungen, sondern eine ständige Weiterentwicklung der Lebewesen. Beständigkeit und regelmäßige Veränderung existieren gleichermaßen.

Der zyklische Rhythmus von Leben und Tod gestaltet unser Dasein maßgeblich. Wir kehren zyklisch zurück, jedoch in anderen Formen – untrennbar mit dem kosmischen Ganzen verbunden. Nach dem Prinzip der Masseerhaltung der griechischen Philosophie verwandelt sich alles: „Alle Elemente werden weder neu erschaffen noch zerstört, sondern alles verwandelt sich.“

In jedem neuen Leben wiederholt sich ein anderes, eingebettet in die Zyklen anderer Lebewesen. Wir werden zu Natur, zu allem, was unser Universum formt. Das Geheimnis der Natur liegt im Gesetz der universalen Vernetzung. Wir sind Mikrokosmos und Makrokosmos, ein Kontinuum, das seine Gestalt verändert, aber bestehen bleibt.

Die Gefühle des Menschen folgen einem eigenen Zyklus. In unserer Suche nach Glück und Freiheit verfangen wir uns oft in enttäuschten Zielen. Das Leiden entsteht aus der verzweifelten Flucht vor Schmerz. Die Akzeptanz des Leidens als Teil des Glücks wird oft übersehen – der Eingang zum Glück liegt an unerwarteten Orten.

In dem Zyklus Ästhetik des Leidens ist das Wort Ästhetik in seinem philosophischen Sinn zu verstehen. Ästhetik ist sinnliche Wahrnehmung. Die sinnliche Wahrnehmung des Leidens durch Akzeptanz als untrennbarer Teil unserer Existenz, als notwendiger Prozess der Existenz zur Entdeckung des Glücks .

Der Zyklus der Freiheit entsteht aus der Frage, was Freiheit für den Menschen wirklich bedeutet. Obwohl der Mensch nach Freiheit strebt, wird diese durch innere und äußere Zwänge begrenzt. Die beiden Pole, Freiheit und Streben danach, sind zwar unvereinbar, existieren jedoch nebeneinander: Der Mensch folgt Gesetzen, die er sich selbst gibt. Trotz des Wunsches nach Freiheit setzt er bei seinem Streben nach Veränderung immer wieder neue Grenzen. Die Anerkennung der Begrenztheit seiner Existenz begründet sein nie erfülltes Streben nach Transzendenz. Nur im Traum kann die Vorstellung absoluter Freiheit Bestand haben, wie Friedrich Hebbel sagte: „Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, wie es scheint.“

Daher gibt es nur eine wahre Freiheit – die Freiheit der Wahl. Diese bedeutet jedoch auch, die Irrwege und Fehler sowie das oft folgende Leiden als Konsequenz des mutigen Strebens nach Freiheit zu akzeptieren.

Das Paradox, nach dem der Zyklus benannt ist, leitet sich von den griechischen Begriffen παρά (gegen) und δόξα (Meinung) ab. Paradoxes widerspricht der herrschenden Meinung oder der alltäglichen Lebenserfahrung und überrascht durch unerwartete, außergewöhnliche oder bizarr erscheinende Ergebnisse. Im sprachlichen Sinn kann es eine unzulässig erscheinende, aber nicht widerlegbare Begründung sein oder ein Argument, das richtig ist, wenn es falsch zu sein scheint, und falsch, wenn es richtig zu sein scheint.

Die Behauptung von der Gleichheit der Menschen entlarvt sich als große Lüge unserer Zeit. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – einst durch Europa hallend, gilt diese widersprüchliche Trias heute mehr denn je. Es ist entscheidend zu differenzieren: Nicht die Gleichheit der Menschen ist die entscheidende Voraussetzung, sondern die Gleichwertigkeit aller Menschen – trotz ihrer vollständigen und vielfältigen Unterschiede. Dieser Unterschied ist grundlegend und unverzichtbar, wie alle Unterschiede, die das Leben erst ermöglichen. Die gesamte Schöpfungsgeschichte und Evolution beruhen auf Veränderung und Unterschieden.

Paradox wird es, wenn sowohl die „Gleichheit aller Menschen“ als auch die „Freiheit aller Menschen“ beansprucht wird. Amartya Sen hat gezeigt, dass es kein objektives Kriterium gibt, um diesen Widerspruch aufzulösen. Das Paradox bleibt also der unauflösbare Widerspruch zwischen Freiheit und Gleichheit.

Jeder Mensch besitzt gleichen Wert und gleiche Rechte. Doch hier erschöpft sich die Gleichheit, da jeder Mensch in seinem Denken und Handeln einzigartig unterschiedlich ist.

Der „Education“-Zyklus widmet sich dem Thema der Erziehung. Lernen ist ein fortwährender Prozess der Veränderung, Transformation, des Neuzusammensetzens, Vermutens, Erfindens und Kennenlernens. Es sollte inspirierend und spaßig sein, abseits konventioneller Bildungstheorien und traditioneller Kunstpädagogik.

Reine Wissensvermittlung in frontaler Form macht Kinder unflexibel für zukünftige Wissensinhalte. Bildung bedeutet daher, die Fähigkeit zur Selbstbildung und eigenständigem Lernen zu entwickeln.

Kinder sind von Natur aus Forscher, die Hypothesen über die Welt aufstellen und überprüfen. Ihre Wahrnehmung unterscheidet sich von der der Erwachsenen, da ihre Sinnesorgane die Welt nicht real abbilden, sondern sie in bedeutsame Elementarereignisse zerlegen. Dies ermöglicht es Kindern, eine Grammatik des Erfahrens durch Träume, Spiele, Zeichnungen und andere Gestaltungsformen zu entwickeln.

Es ist entscheidend, dass jeder sein Leben eigenständig und kompetent gestalten kann. Lebenslanges Lernen sollte als Freude am Ausprobieren und Erforschen verstanden werden, um Vertrauen in die eigene Intuition und Freude an der Entdeckung eigener, manchmal als „verrückt“ erscheinender Lösungen zu fördern.

In einer Ära des schnell veraltenden Wissens ist die Fähigkeit zu schnellem und flexiblem Lernen wichtiger als das Wissen selbst.